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Harald Kirsch

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2022-07-21

Grundeinkommen

Nicht die Kosten sind das Problem.

Arbeit die keiner freiwillig machen würde, wird nicht mehr gemacht. Ich kann mir viele Jobs vorstellen, die ich nur machen würde, wenn es absolut notwendig ist, Geld zu verdienen. Das ist sicher von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

Zur Zeit werden Jobs ganz grob danach bezahlt, wie viele Personen in der Lage sind, den Job gut zu machen, ganz entfernt ein bischen wie echte freie Marktwirtschaft entsprechend Angebot und Nachfrage. Allerdings ist fast jeder gezwungen, irgendeinen Job zu machen, so dass eben die Jobs, die wenig spezialisierte Kenntnisse erfordern von vielen Menschen "angeboten" werden und entsprechend schlecht bezahlt werden.

Sobald wir ein echtes bedingungloses Grundeinkommen haben, ist das Angebot von Arbeitskraft nicht nur noch grob von der notwendigen Qualifizierung abhängig, sondern auch davon, für wie "beschissen" ein Job von den meisten Menschen eingeschätzt wird. Dementsprechend sinkt für die dann das Angebot und entsprechend wird der Preis steigen — zumindest insoweit die Theorie des freien Marktes zum Zuge kommen kann.

Was die wirklich "beschissenen" Jobs sind, würde sich dann schnell zeigen. Jeder Leser hat sicher ein paar Kandidaten im Kopf.

Insofern ist die Diskussion über die direkten Kosten der Auszahlung von X€ als Grundeinkommen wohl eher vorgeschoben. Die größten Kosten kommen auf alle Verbraucher zu, weil plötzlich für bisher billige Arbeitskraft richtig in die Tasche gegriffen werden muss — bis hin zu Situationen in denen bestimmte Jobs gar nicht mehr gemacht werden.